Sonnenenergie Winnen

PV-Konzept für Plattenbauten

Gebäude mit Flachdachbereichen verfügen häufig nicht über die notwendigen Lastreserven im Dachbereich, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Auf der Basis bewährter Techniken wurde ein neues Konzept entwickelt, dessen Realisierung im städtischen Wohngebiet von Potsdam-Drewitz erfolgte.

Die Solarstrom-Erzeugung im städtischen Bereich ist noch gering entwickelt, obwohl trotz guter Infrastruktur die besten Voraussetzungen gegeben sind.

Auf einem Wohngebäude der PRO POTSDAM sollte auf dem Flachdachbereich des Plattenbaus eine Photovoltaik-Anlage installiert werden.

Auf einem Plattenbau der Baureihe WBS 70 in der Fritz-Lang-Straße wurde ein für dieses Projekt geeignetes Dach gefunden. Plattenbauten dieses Typs erlauben keine statischen Belastungen, wie sie durch zusätzliche Wind- und Schneelasten bei aufgeständerten Photovoltaik-Modulen entstanden wäre.

Aus diesem Grunde wurden die Photovoltaik-Module mit Hilfe einer Trapezblech-Unterkonstruktion flach auf dem Dach installiert, wodurch gleichzeitig eine Gütertrennung bei verschiedenen Eigentümern des Gebäudes und der Solaranlage ermöglicht wurde. Diese Vorgabe war für PRO POTSDAM als Gebäudeeigentümerin und die 1. Potsdamer Bürger-Solar GbR als Betreiberin der Photovoltaik-Anlage von hoher Bedeutung.

Die spezielle Trapezdach-Unterkonstruktion wurde mit der Verankerung auf die Besonderheiten der Baureihe WBS 70 abgestimmt. Mit einer leichten Dachneigung von 7° und Ausrichtung in südliche Richtung kann bei der installierten Anlagenleistung von rund 9 kWp mit äußerst lukrativen Erträgen gerechnet werden. Kristalline Module können hier nur noch bedingt mithalten.

Die hier zum Einsatz gekommenen Dünnschicht-Module der Firma Unisolar eignen sich hervorragend. Auch bei ungünstiger Dachausrichtung und Verschattung werden noch relativ hohe Erträge geliefert, wie das Ingenieurbüro Winnen nachweisen kann. Bei hohen Temperaturen reduziert sich die Leistung der Dünnschicht-Module wesentlich geringer, als wie es bei kristallinen Modulen der Fall ist. Die spezielle Triple-Junction Technologie der Photovoltaik-Module ermöglichen ein breites Wellenspektrum zu absorbieren, was zu einem höheren Leistungsertrag führt als bei kristallinen Modulen. Auch an bedeckten Tagen liefern diese Module einen höheren Ertrag. Engmaschige Bypassverschaltung führen bei Teilverschattung der Anlage, wie sie durch Lüfterrohre oder Schornsteine verursacht werden können, nur zu geringen Leistungseinbußen, was letztendlich zu einem sehr stabilen Betrieb der Anlage führt.

Die Tefzel-Oberfläche verhindert eine Verschmutzung der Module, selbst bei geringsten Dachneigungen macht sich die hohe Selbstreinigung der Module durch den Lotuseffekt bemerkbar.

Auch bis jetzt weniger attraktive Dachflächen können mit diesem Konzept überzeugende Erträge liefern. Gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz beträgt bei Dachmontage die Einspeisevergütung ins öffentliche Netz 49,21 ct/kWh (bis Anlagenleistung 30 kWp, bei höheren Leistungen gestaffelte Vergütung) im Jahr 2007 für eine Zeitdauer von 20 Jahren. Es lohnt sich also, auch unsere Region ist sonnenreich; mit dieser Technik können interessante Renditen erwirtschaftet werden, wie Herr Winnen erläuterte. Wir brauchen hierzu nicht nach Bayern schauen. Die Auswahl der Komponenten, kleinere Reparaturen in dieser Zeit eingeschlossen, zielt Richtung 35 Jahre und länger.

Projekt-Bericht Januar 2007