Keine Form der erneuerbaren Stromerzeugung bedroht die wirtschaftliche und politische Machtposition der konventionellen Energiewirtschaft so stark wie die Photovoltaik. Daraus resultieren unter anderem nachfolgende Vorurteile gegenüber der Photovoltaik.
Solarstrom bringt fast nichts für Deutschlands Energieversorgung
Fakt: Bei gutem Wetter und zur Mittagszeit erzeugen Solaranlagen in Deutschland mehr Strom als sämtliche aktuell betriebenen Atomkraftwerke
Zu viel Solarstrom überlastet das Netz
Fakt: Solarstromanlagen belasten die Netze vergleichsweise wenig und können Sie sogar entlasten.
Der Bau von Solaranlagen ist Unsinn, weil andere Erneuerbare den Strom viel billiger erzeugen
Fakt: Solarstrom ist für die Wende unverzichtbar und wird laufend günstiger.
Solarstrom ist viel teurer als Strom aus Kohle oder Atomkraftwerken
Fakt: Nur solange deren milliardenteuren Umweltschäden nicht eingerechnet werden.
Nur Großkraftwerke können die Stromversorgung sicherstellen
Fakt: Die Energieversorgung der Zukunft ist dezentral.
In Deutschland scheint die Sonne viel zu wenig
Fakt: Photovoltaik ist auch in Mitteleuropa absolut sinnvoll und lohnenswert.
Von Photovoltaik profitieren nur Hausbesitzer oder Geldanleger
Fakt: Solarstrom schafft viele Jobs mit Zukunft.
Die Förderung Erneuerbaren schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland
Fakt: Die Erneuerbaren sparen Milliarden für Energieimporte und kurbeln die heimische Wirtschaft an.
Besonders die Photovoltaik treibt die Strompreise hoch
Fakt: Besonders Solarstrom senkt massiv die Einkaufspreise an der Strombörse.
Erneuerbare Energien sind nur eine fixe Idee von Ökofreaks
Fakt: Erneuerbare Energien sind alternativlos, weil die anderen Energieträger endlich sind.
Strompreise: Photovoltaik liefert billigen Spitzenlast-Strom
Der Photovoltaik-Strom wird nach dem Willen der Politik an der Börse als grauer
Strom wie Kohle- oder Atomstrom verkauft. Obwohl die Photovoltaik
Spitzenlaststrom liefert, liegen die Erlöse eher auf dem niedrigen
Grundlaststrom-Niveau. Gemessen an den Kosten für teuren Spitzenlaststrom etwa
aus Gaskraftwerken wird der billige Solarstrom an der Börse somit weit unter
Wert verkauft. Den Schaden haben die Verbraucher, die das über eine höhere
EEG-Umlage mitfinanzieren. Für die Stromversorger bedeutet der billige
Photovoltaik-Spitzenlaststrom, dass sich Investitionen in neue
Spitzenlastkraftwerke gar nicht erst lohnen. Gegen die niedrigen PV-Strompreise
kommen die neuen Kraftwerke nicht an, eine Refinanzierung ist kaum oder gar
nicht möglich.
Stromkuchen: Dezentrale PV-Anlagen sind kein attraktives Geschäftsfeld
für große Versorger
Die Nutzung der Photovoltaik in Deutschland erfolgt dezentral. Auf vielen
Dächern und Freiflächen produzieren Photovoltaik-Anlagen verteilt über das
ganze Land umweltfreundlichen Strom. Die Photovoltaik entlastet die Stromnetze,
da der an vielen Stellen produzierte Strom vor Ort verbraucht und nicht wie bei
konventionellen Großkraftwerken erst über große Strecken zu den Verbrauchern
transportiert werden muss. Die Photovoltaik verursacht aber durch die vielen
Betreiber und die Vielzahl der Anträge bei den Netzbetreibern viel Arbeit. Auch
sonst ist das Photovoltaik-Geschäftsfeld für die großen Energieversorger nicht
attraktiv:
Das Geschäft wäre viel zu kleinteilig,der Aufwand für die Stromversorger viel
zu hoch und die Rendite zu klein. Im Ergebnis nimmt die billige Photovoltaik
den Stromversorgern Marktanteile vom Gesamt-Stromkuchen ab, gegen die die
Versorger allein mit ihren Kraftwerken nichts entgegensetzen können.